Krankenschwester nach Tod von Corona-Patient verurteilt

Mit 46.514 Corona-Neuinfektionen liegt die Inzidenz am Donnerstag bei 244,4 und ist somit leicht gestiegen. Laut Bundesrechnungshof haben viele Pflegekräfte den Corona-Bonus nicht erhalten. Alle News finden Sie hier im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 15. September 2022

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RKI meldet steigende Corona-Inzidenz von 244,4

Donnerstag, 15. September, 06.30 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 244,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.28 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 236,2 gelegen (Vorwoche: 223,1; Vormonat: 317,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46 514 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42 057) und 230 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Bundesrechnungshof: Viele Pflegekräfte haben Corona-Bonus nicht erhalten

18.19 Uhr: Viele Pflegekräfte haben den 2020 versprochenen, staatlich finanzierten Corona-Bonus offenbar nicht erhalten. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung und bezieht sich dabei auf einen bisher unveröffentlichten Prüfbericht des Bundesrechnungshofes (BRH). Der Bericht, der WDR, NDR und SZ vorliegt, kommt zu dem Ergebnis, das Verfahren zur Auszahlung der Prämien sei „fehler- und missbrauchsanfällig“ gewesen. Zahlreiche Einrichtungen hätten „keine Auszahlung der Bundesmittel“ beantragt. Andererseits hätten manche Firmeninhaber dem Bericht zufolge die staatliche Prämie nicht nur für ihre Beschäftigten, sondern „zu Unrecht“ auch für sich selbst geltend gemacht.

Der Bundesrechnungshof fürchte, dass sich die Unregelmäßigkeiten bei der Corona-Prämie in diesem Jahr wiederholten. Die Auszahlungen der Prämie für 2022 an die 1,2 Millionen Beschäftigten solle nach dem gleichen Muster erfolgen wie beim ersten Corona-Bonus. Es sei zu erwarten, „dass sich damit die Anfälligkeit des bisherigen Verfahrens für Fehler und Missbrauch“ beim Pflegebonus fortsetzt, zitiert die SZ aus dem Prüfbericht.

Der BRH zieht generell ein düsteres Fazit bei Corona-Hilfsmaßnahmen des Staates für Krankenhäuser, für Pflegekräfte und den kostenlosen Schnelltests für die Bürgerinnen und Bürger. „In weiten Teilen wurde und wird absehbarem Missbrauch bei der Mittelverwendung nicht durch Verfahrensregelungen effektiv gegengesteuert.“ Der Bericht der Kontrollbehörde für die Staatsfinanzen soll im November im zuständigen Haushalts- beziehungsweise Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestags beraten und erst dann veröffentlicht werden.

Krankenschwester nach Tod von Corona-Patient verurteilt

15.16 Uhr: Eine Krankenschwester ist in Düsseldorf wegen versuchten Totschlags an einem Covid-19-Patienten schuldig gesprochen worden. Das Landgericht verurteilte die Frau am Mittwoch zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Außerdem verhängte das Gericht ein vierjähriges Berufsverbot gegen die 41-Jährige. „Sie ist davon ausgegangen, zum Wohl des Patienten zu handeln“, sagte der Vorsitzende Richter Rainer Drees. Ihr Motiv sei Mitleid gewesen. Andererseits habe sie sich über die klare Weisung des Oberarztes hinweggesetzt.

Die 41-Jährige hatte gestanden, die Dosis eines wichtigen Blutdruckmedikaments halbiert zu haben. Sie habe das Leiden des 52-jährigen Intensivpatienten verkürzen wollen. Der Patient war wenige Stunden später auf der Intensivstation eines Neusser Krankenhauses gestorben.

Die Ärzte hätten mit dem baldigen Ableben des Patienten gerechnet, führte der Richter aus. Dessen Lunge sei schwer geschädigt gewesen, sein Kreislauf sei von Apparaten aufrecht erhalten worden. Weil nicht auszuschließen war, dass der schwerst kranke Mann auch ohne den eigenmächtigen Eingriff der Krankenpflegerin gestorben wäre, war der Frau nur versuchter Totschlag vorgeworfen worden.

Mit dem Urteil entsprach das Gericht der Strafforderung von Staatsanwältin Laura Hollmann. Die Verteidiger sprachen sich ebenfalls für eine Bewährungsstrafe aus und verzichteten nach dem Urteil auf Rechtsmittel.

„Man hat einen Eindruck bekommen, wie es auf den Intensivstationen zu Corona-Zeiten zugegangen ist“, sagte einer der Verteidiger. „Von der Belastung können wir uns alle kein Bild machen.“ Inzwischen habe sich die Frau beruflich umorientiert und wolle in ihren alten Beruf nicht zurückkehren.

RKI registriert 51.299 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 236,2

Mittwoch, 14.September, 05.26 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 236,2 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 229,9 gelegen (Vorwoche: 217,2; Vormonat: 326,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 51.299 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 46.495) und 109 Todesfälle (Vorwoche: 120) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen und Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.558.479 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Streeck will sich keine vierte Corona-Impfung geben lassen

19.32 Uhr: Der Virologe Hendrik Streeck will sich kurzfristig keine vierte Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. „Ich werde mich diesen Herbst nicht wieder gegen Corona impfen lassen, weil ich inzwischen dreimal geimpft wurde und im Sommer einmal infiziert war“, sagte Streeck der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Damit seien seine Immunantworten „stark genug“. Die Infektion wirke wie ein „zusätzlicher Booster“.

Streeck betonte zugleich: „Eine vierte Impfung wäre für mich aber auch nicht nötig, hätte ich keine Infektion gehabt, auch wenn die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder stark ansteigen sollten.“ Der 45-Jährige begründete seine persönliche Entscheidung auch mit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission: „Die drei Impfungen schützen bei gesunden Menschen unter 60 Jahren hervorragend gegen einen schweren Verlauf.“ Eine vierte Impfung werde nur für Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren von der Ständigen Impfkommission empfohlen.

Der Bonner Virologe arbeitet auch im Corona-Expertenrat der Bundesregierung mit. Er hatte bereits Anfang September vor zu hohen Erwartungen an neue angepasste Omikron-Impfstoffe gewarnt. „Man muss ganz deutlich sagen: Die Verwendung des angepassten Impfstoffs ist nicht bei allen Menschen nötig“, hatte Streeck in einem dpa-Interview gesagt.

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